Matcha vs. Kaffee – Hier liegt der Unterschied
- Barista Guide

- 26. Apr. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Mai

Für viele Menschen beginnt der Tag erst richtig mit einer Tasse Kaffee – das darin enthaltene Koffein sorgt für einen schnellen Energieschub und hilft, Müdigkeit zu vertreiben. Doch Kaffee ist nicht die einzige Quelle für Koffein. In den letzten Jahren hat sich Matcha als eine beliebte Alternative etabliert, die ebenfalls eine anregende Wirkung hat, aber oft als „sanfter“ empfunden wird. Doch warum ist das so? Welche physiologischen Effekte hat Koffein wirklich auf den Körper, und wie unterscheidet sich die Wirkung von Kaffee und Matcha? In diesem Artikel nehmen wir die Unterschiede genauer unter die Lupe.
Was ist Koffein und wie wirkt es im Körper?
Koffein ist eine natürlich vorkommende Substanz aus der Gruppe der Alkaloide, die in Pflanzen wie der Kaffeebohne, Teeblättern, Kakao und Guarana enthalten ist. Es gehört zu den weltweit am häufigsten konsumierten Stimulanzien und beeinflusst vor allem das zentrale Nervensystem.
Nach der Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt gelangt Koffein innerhalb von 15 bis 45 Minuten ins Blut und kann die Blut-Hirn-Schranke problemlos passieren. Seine Hauptwirkung entfaltet es, indem es die Rezeptoren für Adenosin blockiert – einen Botenstoff, der für die Förderung von Müdigkeit und Entspannung verantwortlich ist. Da Adenosin nicht mehr andocken kann, fühlt man sich wacher und aufmerksamer.
Typische Effekte von Koffein:
✔ Erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit
✔ Gesteigerte körperliche Leistungsfähigkeit
✔ Verbesserte Reaktionszeit
✔ Kurzfristige Stimmungsaufhellung
✔ Leichte Steigerung der Herzfrequenz
Doch wie genau unterscheidet sich die Wirkung von Kaffee und Matcha, obwohl beide Koffein enthalten?
Kaffee – der schnelle Energieboost
Kaffee ist weltweit das beliebteste koffeinhaltige Getränk. Eine Tasse enthält je nach Zubereitungsart zwischen 60 und 150 mg Koffein. Das Koffein aus Kaffee wird relativ schnell vom Körper aufgenommen und entfaltet seine Wirkung innerhalb weniger Minuten.
Wie wirkt Kaffee?
Das Koffein im Kaffee wirkt direkt auf das zentrale Nervensystem und sorgt für einen schnellen Energieschub, da es den Adenosinrezeptor blockiert. Dadurch entsteht ein unmittelbares Gefühl der Wachheit und Konzentration.
Typische Wirkung von Kaffee:
Setzt schnell ein (innerhalb von 15–30 Minuten)
Kurzer, aber intensiver Energieschub
Kann Zittern oder Nervosität verursachen, wenn zu viel konsumiert wird
Führt oft zu einem „Crash“, wenn die Wirkung nachlässt
Nebenwirkungen von Kaffee
Viele Menschen kennen das Gefühl von innerer Unruhe oder Herzrasen nach zu viel Kaffee. Dies liegt daran, dass Kaffee die Adrenalinausschüttung fördert und den Blutdruck kurzfristig erhöhen kann. Zudem kann Kaffee den Magen reizen, da er die Magensäureproduktion anregt.
Matcha – sanfte, langanhaltende Energie
Matcha ist ein feines Pulver aus gemahlenen grünen Teeblättern und enthält ebenfalls Koffein – aber in einer anderen Form als Kaffee. Eine Portion Matcha (ca. 2 g) enthält rund 30–70 mg Koffein, also weniger als eine durchschnittliche Tasse Kaffee.
Warum wirkt Matcha anders als Kaffee?
Matcha enthält neben Koffein eine hohe Menge an L-Theanin, einer Aminosäure, die für ihre beruhigende Wirkung bekannt ist. L-Theanin sorgt dafür, dass das Koffein langsamer ins Blut abgegeben wird, wodurch ein gleichmäßigerer Energieschub entsteht.
Typische Wirkung von Matcha:✔ Langsame, gleichmäßige Energiefreisetzung über mehrere Stunden✔ Kein plötzlicher Leistungsabfall oder „Crash“✔ Fördert eine entspannte Wachsamkeit✔ Unterstützt die Konzentration und geistige Klarheit
Matcha und Stressabbau
Ein entscheidender Vorteil von Matcha ist, dass er kein nervöses Zittern oder Herzrasen verursacht. Das enthaltene L-Theanin fördert die Produktion von Alphawellen im Gehirn, die mit einem Zustand entspannter Konzentration in Verbindung gebracht werden. Dadurch fühlt man sich nicht nur wacher, sondern gleichzeitig auch fokussierter und ausgeglichener.
Welches Getränk ist die bessere Wahl?
Kaffee ist ideal, wenn:✔ Ein schneller Energieschub benötigt wird (z. B. am Morgen oder nach dem Mittagessen)✔ Man eine kräftige Geschmacksnote bevorzugt✔ Man körperliche Leistungsfähigkeit steigern möchte
Matcha ist ideal, wenn:✔ Langfristige, gleichmäßige Energie gewünscht ist✔ Konzentration und geistige Klarheit wichtig sind✔ Ein sanfterer Effekt bevorzugt wird, ohne Zittern oder Nervosität
Fazit – Kaffee oder Matcha?
Beide Getränke haben ihre Vorteile und können je nach Situation eine sinnvolle Wahl sein. Kaffee eignet sich hervorragend für einen schnellen Wachmacher, während Matcha eine nachhaltigere und ausgleichendere Wirkung bietet.
Wer kurzfristig einen kräftigen Energieschub braucht, greift zu Kaffee. Wer jedoch langfristig fokussiert bleiben möchte, ohne Nebenwirkungen wie Nervosität oder Zittern, ist mit Matcha besser beraten.
Für viele ist die beste Lösung ein Mix aus beiden Getränken: Morgens ein Kaffee für den schnellen Start, am Nachmittag ein Matcha für anhaltende Konzentration. So profitiert man von den Vorteilen beider Koffeinquellen und kann je nach Bedarf entscheiden, welches Getränk besser passt.